Dresdner Totentanz 2014

Liebe, Macht & Reformation

Dresdner Totentanz 2014 ist ein Kunstprojekt von Thomas Friedlaender.

Sonnabend, 15. März 2014, 15 und 20 Uhr
Dreikönigskirche Dresden, Kirchraum

Fegefeuer der Eitelkeiten

Ein klingendes Kaleidoskop der Reformationszeit unter dem Totentanzrelief. Musik von Heinrich Isaac, Josquin des Prez, Georg Rhaw, Martin Luther und anderen

June Telletxea – Sopran
Christoph Burmester – Tenor
Thomas Friedlaender – Zink und Schlagwerk
Andreas Arend – Laute
Niklas Trüstedt – Viola da Gamba und Sprecher

Der Tod tanzt mit Jedem – unser Konzert bringt neben Musik der Reformation auch Musik und Texte aus jener Welt, aus der heraus die Reformation ihren Lauf genommen hat. Protagonisten treten auf und gehen wieder ab – der Tod zog alle mit. Chansons, Frottole, Motetten – Klänge, die mit Kaiser Karl V. oder Papst Leo X. in engem Zusammenhang stehen, aber auch die beißenden Satiren eines François Rabelais finden Platz und stehen der Musik um Luther gegenüber. Szenische Aktionen lassen die Geschichte lebendig werden und machen historische Stimmungshintergründe in faszinierender Weise erfahrbar. Dabei wird auch spezifisch Dresdner Musik zu hören und erleben sein. Im Bild, in dem Herzog Georg der Bärtige (der Erbauer des Georgentores mit dem Totentanz) erscheint, wird ein Satz aus der Messe für den vorzeitigen Tod von Moritz von Sachsen erklingen.

Eintrittskarten

normal ermäßigt
Vorverkauf 12 € 10 €
Tageskasse 13 € 11 €

Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in der Dreikönigskirche von Montag bis Freitag zwischen 9 Uhr und 17 Uhr sowie über hdk-dkk.de. Die Tageskasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Ermäßigung erhalten Schüler, Studenten und Dresden-Pass-Inhaber. Familienkinder bis 16 Jahre sind frei.

Mitwirkende

June Telletxea stammt aus Spanien und erhielt ihre erste stimmliche und musikalische Ausbildung in Vitoria-Gasteiz, Baskenland. Nach dem Studium von Musikerziehung, Cembalo, Geschichte und Chorleitung in Genf setzte sie ihre gesangliche Ausbildung an der renommierten Schola Cantorum Baseliensis bei Gerd Türk und Dominique Vellard fort. Parallel zum Studium der Stimme und der Beschäftigung mit alter Musik interessiert sie sich für Tanz und Theater. Momentan arbeitet sie als Sängerin in verschiedenen europäischen Ensembles.

Christoph Burmester, geboren in Kiel, studierte zunächst ebendort Musikwissenschaft und später Gesang an der Akademie für Alte Musik in Bremen bei den Lehrern John Potter und Harry van der Kamp. Neben Forschungs- und Editionsarbeiten ist er seit 1994 als freiberuflicher Solist und Ensemblesänger mit einer Vorliebe für das 16. bis 18. Jahrhundert, aber auch für mittelalterliche Musik im In- und Ausland, tätig. Christoph Burmester arbeitete mit Dirigenten wie Gustav Leonhard, Thomas Hengelbrock und Wolfgang Katschner, sowie mit diversen namhaften Ensembles der Alten Musik, wie z.B. dem Huelgas Ensemble, dem Balthasar Neumann Chor, dem Freiburger Barockorchester, Musica Fiata oder der Lautten Compagney Berlin. Er ist außerdem in zahlreichen Rundfunk- und CD-Produktionen zu hören.

Thomas Friedlaender studierte in Dresden Trompete, in Basel an der Schola Cantorum Basiliensis Zink und Naturtrompete sowie betrieb private Studien für historische und ethnische Perkussion. Zunächst arbeitete er in verschiedenen Orchestern und ist seit 1993 freischaffend tätig. Konzerte und Aufnahmen im Bereich der Alten Musik und der zeitgenössisch improvisierten Musik in vielen Ländern Europas zeugen von seinem breiten Arbeitsspektrum. Kunstgeschichtliche Begeisterung und Lust am Kulturmanagement führten immer wieder zu eigenen spartenübergreifenden Kulturprojekten, u.a. das inzwischen jährlich stattfindende Kunstprojekt Dresdner Totentanz. Zusammen mit dem Kunsthistoriker Marius Winzeler begründete er im September 2000 die Veranstaltungsreihe Offenes Palais, die er seitdem künstlerisch betreut.

Andreas Arend ist gefragt als Spieler von historischen Zupfinstrumenten sowie als Komponist. Er ist Mitglied des Ensemble Chelycus und zu Gast beim Freiburger Barockorchester, der Holland Baroque Society, dem Norsk Barokkorkest, der Chapelle Rhénane, der Neuen Innsbrucker Hofkapelle, dem Ensemble Cordarte aus Köln, dem Ensemble Baroque Fever aus Kopenhagen etc. Der Schwerpunkt der Arbeit des Lautenisten liegt in der Interpretation von Musik der Zeit zwischen 1500 und 1700. Geschriebenes und ungeschriebenes, also improvisiertes treten in dieser Musik miteinander in Beziehung, erzeugen ein Spannungsfeld, dessen Gewichtung der Ausführende unter anderem bestimmt. Renaissancelaute, Arciliuto und Chitarrone sind die Instrumente, mit denen Andreas Arend dieses Terrain erkundet. Er studierte Laute bei Nigel North und Elizabeth Kenny in Berlin. Als Komponist erhielt er ausbildende Unterstützung von Alfred Schnittke und Manfred Stahnke.

Niklas Trüstedt wurde 1944 in Crossen an der Oder geboren, aufgewachsen ist er in Detmold. Sein Elternhaus war sehr musisch interessiert, sein Vater war Schriftsteller. Trüstedt sang im Knabenchor, später, zur Konfirmation, bekam er eine Gambe und war bald Jungstudent an der Musikakademie, machte sein Abitur am musischen Gymnasium, dem unvollendet gebliebene Studien in Theologie, Musikwissenschaft und Pädagogik folgten. Als Gambenspieler war er Lehrbeauftragter an der HdK-Berlin, nachdem er in sieben Jahren Fabrikarbeit als ungelernter Arbeiter umfangreiche Lebenserfahrungen sammelte um bis heute als freischaffender Künstler zu leben. Er komponiert und organisierte experimentelle Aufführungen von Opern, Messen, Kammermusik und Chorwerken. Außerdem schafft er Skulpturen und Kostüme und beschäftigt sich mit Lackierung und Bemalung von Musikinstrumenten.

Für die Unterstützung danke ich herzlich:
ANTEA Bestattungen GmbH
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Marius Winzeler
Alexandra Sroka