Ein Projekt von Thomas Friedlaender in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kirche - Dreikönigskirche, DEREVO, LUMOPOL und ANTEA
Sonnabend, 17. März 2007, 15 und 20 Uhr, Dreikönigskirche
Tod, Macht und Raum
Wettinische Sepulkralkultur im 16. Jahrhundert
Kulturgeschichtliche Betrachtung mit Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Magirius
Missa super Epitaphium Mauritii
des Dresdner Hofkapellmeisters Antonio Scandello (1517-1580)
Michael Schaffrath - Tenor
Thomas Friedlaender - Zink
Ercole Nisini - Posaune
Klaus Eichhorn - Regal und Orgelpositiv
Karten 10 Euro,
Ermäßigt 7,- Euro (bis 18 Jahre Eintritt frei) an der Tageskasse.
Telefonische Kartenvorbestellung: 0351 - 81 24 102
Einlaß 30 Minuten vor Beginn.
Aus der Zeit der späten Renaissance erinnern bis heute außerordentliche Zeugnisse der Musik und der Grabmalskunst an das Leben und die Taten der damaligen sächsischen Landesherren. Führende italienische Künstler wurden an ihren Hof geholt, um hier für den Ruhm einer glanzvollen Hofhaltung bleibende Erinnerungswerke zu schaffen. Einerseits gaben sich die Wettiner dieser Zeit als "gewöhnliche Sterbliche", die im Tod der Gnade Gottes bedürfen, andererseits waren sie ihren Untertanen gegenüber Vorbilder im rechten Glauben und mußten ihr Gottesgnadentum auch repräsentieren - die Darstellung von Erblichkeit versprach Herrschaftskontinuität. Aus dieser Dualität heraus entstanden die großartigen Denkmäler im Freiberger Dom. Neben der großen Fürstengrablege im dortigen Chor, in der Gewölbedekoration unlängst der sensationelle Fund des originalen Instrumentariums der damaligen Zeit gemacht wurde, gehört auch das "Moritzmonument" zu diesen Zeugnissen von herrscherlicher Selbstdarstellung und Erinnerungskultur. Mit seiner Errichtung 1562/63 hängt eines der Hauptwerke Dresdner Musik des 16. Jahrhunderts zusammen, die "Missa sex vocum super Epitaphium Illustrissimi principis ac Domini, Domini Mauritii Ducis et Electoris Saxoniae", komponiert von dem aus Bergamo stammenden Dresdner Kapellmusiker Antonio Scandello. Ebenso wie das steinerne Moritzmonument lenkt dieses musikalische Werk lenkt unsere Aufmerksamkeit sowohl auf den kolossalen sechsstimmigen Meßzyklus im Stile oberitalienischer Spätrenaissance, dem eine 1553 auf den Tod von Kurfürst Moritz komponierte Trauermotette musikalisch zugrunde liegt, als auch auf Moritz selbst. Dieser innen- wie außenpolitisch äußerst rege Fürst der späten Reformationszeit, der 1543 und 1550 in Meißen, Schulpforta und Grimma die drei sächsischen Landes- und Fürstenschulen gründete sowie 1548 die Dresdner Hofkapelle wiederbegründet hatte, konnte 1547 im Bündnis mit Kaiser Karl V. in der Schlacht bei Torgau seinen Vetter, den ernestinischen Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen und damit den Schmalkaldischen Bund besiegen.
Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Magirius
gehört zu den wichtigsten deutschen Kunsthistorikern.
Er wurde 1934 in Dresden geboren und legte 1952 das Abitur an der Kreuzschule Dresden ab. Anschließend
studierte er Kunstgeschichte sowie Klassische und Christliche Archeologie in Greifswald und Leipzig. Promotion 1958, seitdem Mitarbeiter am Institut für Denkmalpflege in Dresden - Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. 1988 Promotion B in Halle. Er war Stellvertreter des Chefkonservators und Sächsischer Landeskonservator. Vorlesungen an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig und der Künste in Dresden.
Publikationen u.a. zum Kloster Altzella, Freiberger Dom, Denkmale der Stadt Torgau, Wechselburger Lettner, Gottfried Sempers zweitem Hoftheater in Dresden, Geschichte der Denkmalpflege in Sachsen, Gemäldegalerie und Oper in Dresden, Bau- und Kunstdenkmale der Stadt Leipzig. Denkmalpflegerische Betreuung des Wiederaufbaues der Wolfgangskirche Schneeberg, der Dresdner Oper, der Dresdner Schlosses und der Frauenkirche Dresden. Betreuung der Restaurierung u.a. des Freiberger Domes, der Annenkirche in Annaberg, des Meißner Domes und der Gemäldegalerie in Dresden.
Karten für „DEREVO im Tanz des Übergangs“: Vorverkauf: 13 Euro, ermäßigt 9 Euro, zzgl. VVG | Abendkasse: 14 Euro, ermäßigt 10 Euro | Kartenbestellung: Fon: 03 51-8 03 68 10 | Verkauf über Internet: www.ticket2day.de
Karten zu den anderen Veranstaltungen: 10 Euro, Ermäßigt 7 Euro (bis 18 Jahre Eintritt frei) an der Tageskasse
Telefonische Kartenvorbestellung: 03 51-8 12 41 02
Einlass: 30 Minuten vor Beginn
Ev.-Luth. Kirchspiel Dresden-Neustadt; Buchhandlung LeseZeichen; Lydia Hempel; Kunstdienst der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen; Straßen- und Tiefbauamt, SG Öffentliche Beleuchtung; Isolde Matkey; Orgelbau Wegscheider Dresden; Henry Schumacher; Staatliche Kunstsammlungen Dresden; Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement; Janos Stekovics; Marius Winzeler u. a. | DRESDNER TOTENTANZ 2007 wird präsentiert von den Dresdner Neuesten Nachrichten | Grafikdesign: Cornelia Teichmann | Änderungen vorbehalten!